Die Installation neuer Solaranlagen in Deutschland erreichte im Jahr 2011 einen neuen Rekord. Bei einem Zubau von rund 7,5 Gigawatt (nach einer vorläufigen Auswertung) rechnet die Bundesnetzagentur mit einer deutlichen Absenkung der Solarförderung für Neuanlagen zum 1. Juli und einer weiteren Kürzung der Vergütungssätze zum Jahresende.

Der für das letzte Quartal 2011 verzeichnete Zubau von rund 4,15 GW würde bereits jetzt zu einer Degression in Höhe von 12 Prozent führen. Um eine maximale Degression von 15 Prozent zum 1. Juli zu erreichen, müssten der Bundesnetzagentur für Januar bis April 2012 nach dem jetzigen Stand nur noch etwa 225 MW neue PV-Leistung gemeldet werden. Bei einem Zubau von 3,35 GW in den ersten drei Quartalen 2012 würde die Solarstrom-Einspeisevergütung ab Januar 2013 um weitere 24 Prozent sinken. Somit summiert sich die Solarkürzung in 2012 auf fast 30 Prozent.

Wegen des unerwartet hohen Wachstums sind die Regierungsparteien über die Photovoltaik-Frage zerstritten. Das Handelsblatt berichtet, dass eine grundlegende Reform der Förderung erneuerbarer Energien für den Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) aber nicht in Frage komme. Die permanente Verunsicherung durch immer neue Vorschläge helfe nicht weiter. Bundeswirtschaftsminister Röslers Forderung nach drastischen Einschnitten in der Solarstrom-Förderung und einem grundsätzlichen „Systemwechsel“ fand laut verschiedener Medienberichte selbst in der eigenen Bundestagsfraktion keinen Rückhalt.

Quellen: FAZ, Handelsblatt